ÄlJiefebreclette Tarn t en 3 ei tun g, Zier SiTtre Siebreck-1 HERAUSGEGEBEN VON HANS ALEXANDER SIEBRECHT WERKLEHRER A.D. - KASSEL ADOLFSTRASSE I 7 Nr. 6 S OMMERALISGABE 1951 NACHRUF Freitag, den 26. Januar 1951, verstarb nach kurzer Krankheit im Alter von fast 87 Jahren Wilhelm Siebrecht, Adendorf Ehrenpräsident der Sippe Siebrecht In tiefer Trauer beklagt die Sippe Siebrecht, den Verlust ihres Ehrenpräsidenten. Sie bedauert außerordentlich, daß es ihm nur so kurze Zeit vergönnt war, Ehrenpräsident der Sippe gewesen zu sein. Seine hingebende Verbundenheit mit der Sippe und sein großes Interesse für das Sippenwerk, veipflichten uns zu dauerndem Dank. Wir werden Wilhelm Siebrecht, als einen Sippenbruder mit starkem Pflichtbewußtsein, unverbrüchlicher Treue und gläubigem, aufrechtem Lebenswandel, in gutem Gedächtnis behalten. I.A. Hans Alexander Siebrecht, Kassel Wilhelm Siebrecht wurde am 25. April 1864 als Sohn der Eheleute Bauer Karl Siebreda und Elisabeth, geb. Backhaut, in Bökendorf Kr. Höxter geboren. Von 1855 bis 188$ diente er im Garde-Kürassier-Regiment in Berlin unter drei Deutschen Kaisern. 42 Jahre lang — bis zum 17. März 1938 — begleitete ihn seine Gattin Katharina Siebrecht, geb. Mügge aus Friedrichsdorf i.W. durch eine überaus glückliche Ehe, der 4 Söhne und 51-ödner entsprangen. Ein Sohn verunglückte als zweijähriges Kind durch Ertrinken und der Sohn Karl fiel 1943 in Rußland. Das Glück ihres Alters waren 7 Enkelkinder. Am 1. April 1950 konnte Wilhelm Siebrecht, so-jährig, bei gutem körperlichen und geistigem Befinden sein so-jähriges Jubiläum als Burgverwalter des Freiherrn von Loc auf Burg Adendorf feiern. Die Ernennung zum Ehrenpräsident der Sippe Siebrecht am 10. Sep- tember 1950 erfüllte ihn mit großer Freude und besonderem Stolz. UNSERE SIPPE von Wilhelm Lennemann Es wudis aus Blut und Eisen eifernd ein hart Gesdllecht, das stritt bis zum bitteren Ende um Erde und Bauernrecht. Die Kön'ge verdarben und starben, meine Sippe wuchs stark und stolz, wie wohl um die Bauernburgen wuchtig das Eidienholz. Sie trutzten Brand und Wettern, Krieg, Pestilenz und Tod, sie wurden nur hart und härter, je schlimmer ward die Not. Und standen hoch und blühten und reiften wie Korn und Saat: Zwei Herren sind der Erde, Gott und die Bauerntat! So ist meine Sippe gewachsen, heut', gestern und ewiglich, Bauern und Niedersachsen: Und einer davon bin ich! Zwei Akten aus dem ältesten Erbregister des Amtes Fürstenberg. 1584-1622 (Der Text obiger Fotokopie ist gesperrt gedrudit.1 Zu Merckeshausen der Möller hat eine Mühl und Oelmühlenglied gibt davon jährlich auf Michaelis zu Zins von der Mahlmühle 2 fl. von der Oelmühle 2 fl. Unter Meinbrechtsen ist eine Mühle auch mit einem Gliede, wird Borneismühle genant, gebraucht der Müller und ist das Gebäude und Mühle sein, gibt davon jährlich Zins auf Micheelis, Mühlenzins von der Mühle 9 fl. von dem Mühlenhofe so bei der Mühle ist, Roggen jährlich auc h-5 hbt. Summa jährlicher Nutzung von eignen und Zinsmühlen, Roggen an Mettekorn 9 sdü-Roggen Zins 5 hbt. — Sichtegeld 4 11. Mühlengeldzinse 13 fl. Münze. Im ganzen Amte können keine Mühlen mehr gemacht oder gelegt werden denn man hat keine Gelegenheit mehr der Oerter dazu, auch mangelt es .an den Mahlgästen. Meinbrechtsen Der Obermüller tut jährlich zum Fürstenberg einen Tag helfen Roggen schneiden. Der Segel:ke Möller so Anno (15)84 aus der Mühle gezogen hat 2 Morgen Rottlend davon Dienst nach Fürstenberg jährlich 8 Tage Der Zins folget denen von Hagen. Nieder Möller oder Bornels Mollener Johanthoni Sieckendicke gibt meinem gnädigen Fürsten und Herrn jährlich Mühlenzins wie obengemeldet als fünf Thaler und 5 hbt Roggen, und hat meines gnädigen Fürsten und Herrn Rottländerei-14 Morgen, dient jährlich von jedem Morgen nach Fürstenberg 4 Tage, thuen-56 Tage. hilft zur Jagd, auch in der Ernte einen Tag Roggen schneiden. Und gibt Zins denen von Hagen dies Jahr. Anno (15)84 Roggen 5 Sdil. Hafer... 5 Schl. Heu: — Anno 1595 sind diesem Nieder Müller sechs Morgen Landes obenerwähnt 14 Morgen von Statz von Mündihausen eingetan, davon er dem Haus Fürstenberg jährlich mit vier Pferden einen Tag dienen muß, anstatt Jobst Schmiedes und Jorgen Mohlen Tag hiebevor zusammen gekommen und solcher Dienst anhero verrichtet, aber nunmehr zu des von Münchhausen Diensten gebraucht werden, wie denn audi der von Münchhausen nach Zeit verrabg seiner Lehensbrieffe die fünf Tahler und 5 hbt Roggen Mühlenzins an sich gebracht hat, daß dieselben dem Haus Fürstenberg nicht mehr entrichtet wurden. fl. Der Gulden ist zuerst in Flerenz geprägt und helin danach fl. Sr galt ungefähr gIeidi einer halben Mark. Schi. = Scheffel, hbt. Ftimptca—i Hinelen 31,15 Liier- t Matter — 6 Himpten = 3 Scheffel. Geschichte der Sippe Siebrecht (5. = Siebrecht) Fortsetzung: Den Unternehmungsgeist und Wagemut vieler Sippenmitglieder ersieht man aus der großen Zahl der Auswanderer. Allein nach Amerika wanderten annähernd 30 Sippenangehörige aus. Ueber .Ihr Leben, Wirken und Sdiidcsal wird in einer späteren Nummer unserer Familienzeitung ausführlich berichtet werden. Bei dieser Gelegenheit werden dann Dr. August S. — Buenos-Aires, Maurer Georg S. —East Orange und Ing. Karl S. —Waldau, selbst zu uns sprechen. Zur Zeit der deutschen Kleinstaaterei, als Hannover, Hessen und Hamburg für die Braunschweiger noch Ausland war, bedeutete es vor 1700, für Heinrich S. (geb. 1647), als er von Meinbrexen nach Caimnerborn, Conrad S. (1659-1717), von Meinbrexen nach Kassel und Arndt Dieterich S. (geb. 1673), von Meinbrexen nach Hamburg auswanderte, ungefähr das Gleiche, als wenn heute jemand von Deutschland in ein fremdes europäisches Land umsiedelt. Hetwig 5.-Kassel .(1712-84), begab sich um 1740 nach Holland. Seine Familie lebte im Haag und starb nach drei Generationen in der männlichen Linie dort aus. Die von .den Zünften zur weiteren handwerklichen Ausbildung vorgesdniebenen Wanderschaften, führten 1823-24 den Schreinergesellen Joh. Conrad S.-Kassel (1803-78), nach Frankfurt/M., Karlsruhe, Zürich, Bern, Augsburg, München, Passau, Wien, Graz, Laibach, Triest. Venedig. Lausanne und Paris. Eine erstaunliche Leistung, wenn man bedenkt, daß erst 1835 die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth verkehrte. Sein Vetter, der Schreinergeselle .loh. August S.-Kassel (geb. 1800), arbeitete von 1823 bis 26 in Paris, Bildhauer Philipp S.-Kassel (1E106 bis etwa 1844), weilte zu seiner künstlerischen Weiterbildung, einige Jahre In Italien und von 1828-31 in Paris. Sein Bruder Joh. Wilhelm SeKessei .(geb. 1812), wirkte .als Bildheuer in Batavia auf Java. Emil S-Kassel, war von 1860-74 Maler und Photograph in Konstantinopel. Justus Heinrich 5.-Kassel (geb. 1808), siedelte als Maler nach Wien über. Bürger, Gärtner und Krämer Heinrich S.-Kassel (1803-51), war in seiner Verwandtschaft nur als -der Afrikallahrer bekannt. Bertha von Linsingen, geb. SeNortheim (1830-1928), lebte mit ihrer Familie in Südafrika und ist auch dort, 98jährig, gestorben. Ihre Auswanderung, als junge Ehefrau, erfolgte mit dem Segelschiff "SuItanen Am 25. Dez. 1856 brachte sie an Bord des Schiffes ihr erstes Kind zur Welt, Es war ein Mädchen und die Mutter nannte es Sultane. Karl Georg Adolf S.-Us7ar (1832-92),w-anderte, nachdem er längere Zeit als Ingenieur in London tätig war, nach Bukarest aus, woselbst seine Nachkommen durch zwei Generationen ebenfalls als Ingenieure und Kaufleute gelebt haben. Drei Sippenschwestern dieser Verwandtschaft lebten als Ehefrauen in Südrußland, bei Odessa. Eine von ihnen, Emilie Keller, geb. S., wurde am 5. 6. 1918 in Migaevo, als sie sich schützend in das Hoftor ihres Gutes stellte, von den plündernden Horden der bolschewistischen Revolution ersdiossen. Die bald danach einrückenden deutschen Soldaten, haben sie unter militärischen Ehren auf dem evgl, Friedhof in Hoffnungsthal beigesetzt. Die Schilderung des schicksalhaften Lebens der Bukarester Siebrechts in Rumänien, Südrußland und Moskau, bleibt einem ausführlichen Sonderbericht vorbehalten. — 23 — Aubnuhrne 195o Sippensenior August Martin Siebrecht., Kassel - 85 Jahre Es ist unmöglich, die vielen arbeits- und erfolgreichen Jahre, die zahllosen glücklichen — aber audi ernsten und schweren Stunden, unseres lieben Sippenältesten, In einer Lebensbeschreibung, auf dem in unserer Familienzeitung zur Verfügung stehenden Raum, erschöpfend darzustellen. Und doch möchte ich sein reiches Leben als tüchtigen Handwerksmeister und untadeligen Geschäftsmann, als liebevollen und gerechten Familienvater, als guten Freund und treuen, vorbildlichen Sippenbruder, zu schildern versuchen, um damit unserem hochverehrten Senior, August Martin Siebrecht, den ihm gebührenden Ehrenplatz, in der Geschichte der Sippe Siebrecht, einzuräumen. Am 2. 7. 1866, als Sohn des Bürgers, Gärtners und Metzgers, Joh. Heinrich Siebrecht und seiner Ehefrau, Anna Elisabeth, geb. Fehr, in Kassel geboren, erlernte er nach vollendeter Schulpflicht das Klempnerhandwerk. Nach seiner Lehrzeit begab er sich, zur Vervollkommnung seines fachlichen Könnens, auf die Wanderschaft nach Frankfurt/M., Heidelberg und Freiburg im Breisgau. In Freiburg arbeitete er als Ornamentklempner in der Firma von Christian Beierie. Trotzdem ihm das schöne Freiburg und der Schwarzwald sehr ans Herz gewachsen waren, zog es ihn nach einigen Jahren doch wieder in seine Heimat zurück, um am 1. 4, 1893 in der Hohentorstr. in Kassel, als Klempnermeister ein Klempner- und Installationsgeschäft zu eröffnen, welches 1902 nach der Elfbuchenstr. verlegt wurde, wo es sich noch heute befindet. Während der älteste Sohn, Dipl.-Ing. Dr. Wilhelm Siebrecht, als Chefkonstrukteur in einem großen Leipziger Werk tätig ist, trat sein zweiter Sohn August, als Klempnermeister in das väterliche Geschäft 1927 mit ein. Auch die älteste Tochter, Maria, deren Gatte, der Kunstmaler Heinrich Schacht, im ersten Weltkrieg gefallen war, wurde Teilhaberin. Die so erweiterte Firma führte nun den Namen: August Siebrecht & Co. In der Zeit, als es eine Selbstverständlichkeit wurde, in Wohnhaus-Neubauten Badezimmer einzurichten, aber die Badeeinrichtungen noch nicht fabrikmäßig hergestellt wurden, mußten die Handwerker die Zinkbadewannen und Badeöfen für Kohlen- oder Gasheizung selbst anfertigen, worin die Firma Aug. Siebrecht & Co. führend wurde. Außerdem kamen große Aufträge für Kupferbedachungen von Kirchen und komplizierte Zinkornamentarbeiten an öffentlichen Gebäuden, repräsenta- tiven Geschäfts- und neuzeitlichen Wohnhäusern in Kassel und Umgegend zur Ausführung. Ein sehr harter Schicksalsschlag traf die ganze Familie und die Firma, als August Siebrecht, jun. 1945 ein Opfer des Krieges wurde und aus Rußland nicht mehr heimkehrte. Trotzdem der alte Herr in den letzten Jahren, die Leitung der Firma immer mehr seiner Tochter Maria überlassen hat, informiert er sich doch täglich über den Stand der Arbeiten in der Werkstatt und am Bau, im Büro und im Laden und steht überall seinen Leuten zeit seinen reichen Erfahrungen beratend zur Seite. Ueberhaupt ist das Verhältnis zwischen Chef und Gefolgschaft denkbar gut, man könnte es als familiär bezeichnen, wie wäre sonst zu verstehen, daß Betriebsangehörige 20, ja sogar 38 Jahre der Firma die Treue gehalten haben. Ein ebenso gutes Vertrauensverhältnis besteht von Behörden, Architekten und Kundschaft zur Firma August Siebeecht & Co. Der Enkel Otto Siebrecht ist nun schon -als junger Fachmann in der Firma tätig. Sein Bruder Werner wird, nach Abschluß einer kaufmännischen Lehre in Hannover, ebenfalls in die Firen,a eintreten. Beide Nach-kommen, in dritter Generation, werden das Geschäft zur größten Freude •und Genugtuung des Begründers, im Geiste ihres Großvaters und ihres Vaters weiterführen. So, wie August Martin Siebrecht, die Seele der Firma war und ist, so bedeutet er auch in seiner großen Familie und engeren Verwandtschaft der Mittelpunkt. Am 11. 10. 1890 heiratete er in Freiburg, Luise Barbara Biekel, eine Badenserin, 53 Jahre konnten beide in glüdelichster Ehe zusammenleben und sich zweier Söhne und sechs Töchter erfreuen. Zur weiteren Nachkommenschaft zählen bis jetzt 6 Enkel und 4 Urenkel. Die Verbindung zu seinen von 13 Gesdiwistern noch lebenden Brüdern, Landwirt Paul Wilhelm Sieleredet in Albshausen und Gutsbesitzer Heinrich Siebrecht in Treysa mit ihren Angehörigen, wird durch gegenseitige Besuche auf die schönste Art gepflegt. Es ist bewundernswert, daß unser Senior trotz seines Geschäftes und der vielen familiären Verpflichtungen, doch noch genügend Zeit findet, mit seinen zahlreichen. Freunden vom Niederhessischen Gebirgsverein, dem er seit 1898 angehört, die regelmäßigen Wanderungen in die geliebte hessische Heimat zu unternehmen. Auch der wöchentliche Skatnachmittag zeugt von seinem wachen Geist und geselligen Sinn. Als in Kassel bekannt wurde, daß M-einbrexen die Heimat unserer Vorfahren ist, war August Martin Siebrecht. der erste Sippenangehörige, welcher sich von hier nach Meinbrexen begab, um aus eigener Anschauung des Dorf seiner Ahnen kennenzulernen. Mir persönlich ist er ein väterlicher Freund, der meine Forschungsarbeiten in jeder Beziehung fördert und noch keinen Wunsch für unser Sippenwerk unerfüllt gelassen hat, wofür ihm unser ganz besonderer Dank gebührt. So ist es für ihn eine Selbstverständlichkeit, mit seiner zahlreichen Familie möglichst vollzählig an allen Veranstaltungen der Sippe teilzunehmen. Und er kann für sich den Ruhm in Anspruch nehmen, stets der älteste Teilnehmer unserer Familientage gewesen zu sein. Ich wüßte darum, die von Herzen kommenden Wünsche der Sippe Siebrecht, zu seinem 85. Geburtstag, nicht besser zum Ausdruck zu bringen, als mit dem Vers, den sein Enkelkind, gelegentlich des Familientages, vortrug: Du Lieber, guter Großpap•, von allen Siebrechts, die heut' da, bist Du der Aelteste, wie bekannt, zum Senior bist Du drum ernannt! Nun bleib' gesund und lange leben und diesen Strauß soll ich Dir geben! Hans Alexander Siebrecht, Kassel Karl S. und sein Bruder August, gebürtig aus Usler, wanderten als Schreiner 1865 und 67 nach Rußland aus und gründeten in Moskau zwei große Möbelfabriken. Infolge des verlorenen ersten Wel:•rieges, mußten sie ihre dortigen sehr guten Existenzen aufgeben. Als treuer Diener seines Herrn, folgte Heinrich August S. Kassel (1837-1913), dem letzten Hessischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm 1. 1866 in das Exil nach Horschowitz in Böhmen. Ehrenpräsident Wilhelm S.-Adendorf (1864-1951), lebte in den ersten Jahren seiner Ehe in Arcen Holland. Hermine Spielmanns, geb. S. (1869-1911) und ihre Schwester, Wilhelmine Zel.ders, geb. S. (geb. 1874), lebteh mit ihren Familien in Heerlen-Holland. In den Jahren 1892-95 gehörte mein ältester Bruder Hermann 5.-Bad Homburg v. d. H. (geb. 1873), als junger Musiker dem Orchester der Italienischen Oper in St. Petersburg an, hospitierte in der dortigen Kaiserlichen Oper und wurde danach von dem berühmten finnisdien Kajanus Symphon•eorchester in Helsingfors engagiert. Konzertreisen führten ihn nach Moskau, Kiew, Odessa, Riga. und Libau, Bevor er sich in Deutschland wieder niederließ, spielte er während einer Sommersaison im Kurorchester von Interlaken. Mein dritter Bruder Theodor S.-Kassel (geb. 1879), hat um 1900 in Wien als Mechaniker gearbeitet. 1909 unternahm ich als Seminarist in Gesellschaft meiner Klassenbrüder eine Studienreise in die Schweiz, nach Oberitalien und in die Poebene bis Mailand. Anna Ködre, geb. 5.-Kassel, hielt sich 1912 als 17jähriges Mädchen zur Erweiterung ihrer Sprachkenntnisse, ein halbes Jahr in La Chaux de fand in der Französischen Schweiz auf Karl Se Hannover (geb, 1875), unternahm als junger Architekt mehrere Auslandsreisen, an denen sich zum Teil auch seine Gattin beteiligte. Durch reiche Eindrücke in Italien, Frankreich, England, Dänemark, Holland und Spanien, hat er sein berufliches Können bedeutend erweitert, Sein Sohn, Dipl.-Ing. Architekt Jürgen S.-Würzburg (geb. 1909), war aus denselben Gründen in den Jahren 1934 und 37 in Südfrankreich und Italien. Seine Tochter, Studienrätin Eleonore S.-Hannover, war als Abiturientin 1930-31 Haustochter einer auslandsdeutschen Familie in den baskischen Bergen der Biscaja und nahm an einem Ferienkursus der Universität Zaragoza in den Pyrenäen teil, Eine Studienreise durch Spanien führte sie nach Madrid, Toledo und Barcelona. 1936 war sie als Austauschlehrerin in Lausanne und unternahm nach dem letzten Kriege - 24 - in 5 Städten Mittelenglands pädagogische Studien. Sportliche Fahrten brachten sie mit dem Ruderboot nach Dänemark und mit Skiern nach Südtirol und Oberitalien. Ihre Schwester, Ureule von Oertzen, geb. S.-Hannover, war 1943 als Dometscherin Gast einer englischen Volkshochschule. Architekt Albert S.-Hannover (1885-1950). bereiste zur Bereicherung seines beruflichen Könnens, Italien und Jugoslawien, Reg.-Dir. Dr. Valentin 5.-FrankfurtiM. (geb. 1907), nahm 1948 an einem internationalen Schriftstellerkongreß in RoyaumontFrankreich teil. Im März-April 1949 beteiligte er sich an einer Reise der Vertreter westdeutscher Arbeitsverwaltungen zum Studium der englischen Arbeitsverwaltung, des dortigen Arbeitsmarktes und der Sozialeinrichtungen. Die Informationen erstreckten sich auf die diesbezüglichen Verhältnisse in Lon- DIE TRUHE Sippenhilfe: 20 Familien unserer Sippe in Ost- und Westdeutschland konnten bis jetzt durch die Sippenhilfe mit Gaben bedacht werden. Hiermit danke ich für die Sippe, ganz besonders aber im Namen der Empfänger, recht herzlich allen Spens dern für ihre freundliche Hilfe. Außer der materiellen Hilfe, sind hierdurch zwischen diesen Familien enge liebevolle Beziehungen aufgekommen, welche für den Zusammenhalt der Sippe von großem Werte sind. Sippenarchiv: Dipl.-leg. Fritz Siebrecht-+Bensheim, hat ein Exemplar, der von ihm verfaßten Geschichte der Bukarester Siebrechts, dem Sippenarchiv vermacht. Diese interessante und dramatische Geschichte einer Linie unserer Sippe, bedeutet einen wesentlichen Teil unserer Sippengeschichte, wofür wir unserem lieben Fritz Siebrecht nide dankbar genug sein können. Möge sein Werk für andere Sippenangehörige Anregung sein, ebenfalls alles Bekannte und Wissenswerte über ihre Familie und ihren Verwandtenkreis zu einer Familiengeschichte zusammenzustellen, um dadurch die Geschichte unserer Sippe don und Umgebung, Birmingham, Liverpool und Newcastle. Im April -Mai desselben Jahres, war er westdeutscher Delegierter in der europäischen Wirtschaftskonferenz zu LondonWestminster. In diesen Tagen spricht Dr. V•l. 5., auf dem internationalen Flüchtlingskongreß in St. Odile-Frankreich, über Arbeitsprobleme der deutschen Flüchtlinge, wozu wir ihm besten Erfolg wünschen. Elsbeth S•art. geb. S. Meinbrexen (geb. 1910), hat für sich und ihre Familie, Borculo in Holland als ständigen Wohnort gewählt. Die -augenblicklich jüngste Auslandsdeutsche der Sippe ist Natascha SeFürli/Bay. (geb. 1928), welche ,in Bristol als Krankenschwester tätig ist und der wir hiermit unsere herzlichsten Grüße nach England senden. Fortsetzung folgt! um ein weiteres Kapitel zu bereichern. Dem Sippenarchiv sind außerdem folgende Dissertationen zur Erlangung der Doktorwürde zur Verfügung gestellt: Dr, med. Heinz Siebrecht-Berlin: Der Stand der Medizin zur Zeit Friedrich des Großen. Univ. Berlin 1920. Dr. phil. August Siebrecht-Buenos-Aires: Die Bevölkerung der Stadt Kassel vor und nach dem Kriege in ihrer natürlichen Gliederung. Univ. Gießen 1922 Dr. Ing. Wilhelm Siebrecht-Leipzig t Beitrag zur Regelung der Kreiselpumpen und Untersuchungen über die theoretische und wirkliche Förderhöhe. Techn. Hochschule Braunschweig 1928. Dr. rer. pol. Valentin Siebrecht-Frankturtel.: Binnenmarkt und Außenmarkt in der Industriewirtschalt. Univ. FrankluruM. 1938. Dr. med. Karl Siebrecht-Uslar: Liquorveranderungen und die Bedeutung des Liquorrindroms bei neuralgischen und neuritischen Erkrankungen. Univ. Göttingen 1938. Familienkundliche Ausstellung Anläßlich des 25jährigen Bestehens der Gesellschaft für Familienkunde in Kurhessen und Waldeck, fand vom la bis 25. Februar 1951 im Landesmuseum zu Kassel, eine fcmiilienkundliche Ausstellung statt. Die Sippe Siebrecht hatte ausgestellt: Das Wappen - die Wcppennadeln das Bild vom Stammhaus - die Familienzeitung - den Sippenpokal - die Bilder vom Pokalstifter und seiner Frau - Aufnahmen vom Familientag in Meinbrexen - Pressestimmen über den Familientag. FAMILIENNACHRICHTEN I In tiefer Trauer beklagen wir den Verlust unserer lieben Sippenangehörigen: Luise Siebrecht, geb. Schrader. 5. 6. 18e5 Bodenfelde 3. 7. 1950 Bodenfelde Felix Siebrecht, Feinmechaniker- meister und Fabrikant 19. 12. 1873 Dresden f 18. 3. 1951 Leipzig Ehre Ihrem Andenken! Anna Siebrecht, geb. Jürgens 23. 4. 1896 Derental 6. 4. 1951 Meinbrezen Mit Felix Siebrecht verliert die Sippe einen Angehörigen, der sich um unser Sippenwerk ganz besonders verdient gemacht hat und dem wir darum zu großem Dank verpflichtet sind. Mir persönlich war er ein guter Freund und immer zuverlässiger Helfer, was ich ihm nie vergessen werde. Und daß es gerade ihm, welcher mit so großer Liebe an seinem Geschleckte hing, infolge der Grenzschwierigkeiten, nicht vergönnt war, wenigstens einmal an einem Familientage teilnehmen zu können, was er sich stets so ersehnte, ist ganz besonders bedauernswert. Die in jedem Briefe zum Ausdruck kommende Freude an unserem Sippenwerk, war ihm ein gewisser Ausgleich, für das harte Schidcsal, welches der Krieg ihm aufgebürdet hatte. Nachdem er in 25jähriger emsiger Arbeit, die von ihm gegründete Spezialfabrik für Pianoeinbau-Bestandteile, immer weiter ausgebaut hatte, wurde sie ihm am 4. 12. 43 •nnerhalb weniger Stunden durch feindliche Fliegerbomben restlos zerstört. Was er in seinem Leben geleistet und aber auch, was er damit verloren hatte, ahnt man, bei der Durchsicht seines in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache verfaßten Geschäftskataloges. Aber mit bewundernswerter Energie und einem beneidenswerten Optimismus, dem der nötige Humor nicht fehlte, hat er als 75jähriger Mann, in einem größeren Leipziger Betrieb doch wieder die Arbeit aufgenommen und sich -als erfahrener Meister, besonders der Lehrlingsausbildung gewidmet, wofür ihm eine besondere Leistungsprämie zuerkannt wurde. Auch in seinem Familienleben, in welchem ihm seine liebe Frau Anna, geb. Thiers, stets eine getreue Gefährtin war, blieb das Leid nicht aus. Von ihren 6 Söhnen starb der Sohn Erich als 24jähriger Feinmechaniker. Und ihr Sehn Erwin, welcher ebenfalls Feinmechaniker ist, wurde am 6. 8. 44 als vermißt gemeldet. Von ihren 6 Töchtern starben 2 als kleine Kinder und die Tochter Emmy als 18jähriges Mädchen. Der Stolz und die hoffnungsvolle Freude seines Alters, waren 7 Enkel und 3 Urenkel. So wird unser lieber Felix Siebrecht, als treusorgender Gatte und Familienvater, außerordentlich tüchtiger Handwerksmeister -und Fabrikant, guter Freund rund treuer Sippenbruder in die Geschichte der Sippe Siebrecht eingehen. Kaufmann Heinrich Siebrecht und Frau Elly, geb. Bierwirth, Moringen-Wienberg 21, wurde -am 19. 5. 1951 ein Stammhalter geboren und Heinrich getauft. Es verlobten sich: l3rünhilde Siebrecht, Hamburg-Poppenbüttel, Sandkuhlenkoppel 11, Harald Pütz, Hamburg 20, Martinistr. 40, 3, 11. 1950; Gertrud Siebrecht, Moringen-Wienberg 21, Horst. Steller, Hannover, Nieschlagstr. 8, 10. 12, 1950; Hildegard Siebrecht, Kassel, Tannenhedcerweg 5, Karl Wichmann, Karlshafen, Bremer Straße 4, Weihnachten 1950; Martha Siebrede, Bredenbeck bei Hamburg, Gerhard Risch, Mulsum bei Hamburg, Weihnachten 1950; Luise Siebrecht, Wiensen bei Uslar/Solling, Ernst Siebrecht, gen. Sommerberger, Wiensen., 4. 3. 1951; Gertrud Siebrecht, Albshausen Kreis Witzenhausen, Kurt Schweitzer, Dörnhagen Kreis Kassel, 10. 6. 1951; Waltraut Siebrecht, Hamburg-Poppenbüttel, Sandkuhlenkoppel 11, Bernhard Lüttmer, Hamburg-Wandsbecle Jenfelder Straße 67, 17. Juni 1951. Ihre Vermählung geben bekannt: Gärtnereibesitzer Ludwig Siebrecht, Kassel-Waldau, Kasseler Str. 2, Erna Sie-brecht, geb. Malkornes, Wald«, den 5. 5. 1951. Das Fest der silbernen Hochzeit begingen: Gärtnereibesitzer Heinrich Siebrecht 'II, Kassel, Gartenstr. 54, Luise Siebrecht, geb. Jakob. Kassel, den 24. 3. 1951. Lehrer Rudolf Siebrecht, Derental 45 über Höxter-Weser, Hermine Siebrecht, geb. Becker, Derental, den 30. 12, 1950. Ihr Sohn Arno Siebrecht legte in Göttingen die erste Lehrerprüfung ab und wird nun in Wiesens, Krs. Aurich, als Schulamtsbewerber beschäftigt. Stadtinspektor Jean Siebrecht, Kassel, Grüner Waldweg 34, ist ab 1. 1. 1951 zum Stadtoberinspektor befördert. Erwin Siebrecht, Meinbrexen Nr. 45, bestand in Holzminden die Abschlußprüfung der dortigen Mittelschule. Seine schriftliche Prüfungsarbeit, „•ie Sippe Siebrecht', wurde mit „recht gute zensiert. Zu obigen freudigen Ereignissen bringt die Sippe Siebrecht allen Beteiligten noch nachträglich die herzlichsten Glückwünsche dar]